Datalicious

DATALICIOUS S4F5 Strategien für das Sommerloch, nachhaltiges Ad-Management und die Zukunft der Cookies

BurdaForward Season 4 Episode 5

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🚀 Datalicious S4F5 ist da! Erfahrt, warum das Sommerloch im Programmatic Advertising für Publisher sowohl Herausforderung als auch Chance sein kann. Unser Gast Frederic Hansen von Click Performance erklärt, wie Publisher den Rückgang der eCPMs um bis zu 15% durch kluge Strategien abfedern können. Anstatt blind "mehr" zu schalten, zeigt Frederic auf, wie gezielte Optimierungen den Erfolg sichern können, und gibt Einblicke in die Arbeit von Click Performance.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Trend – sie ist eine Notwendigkeit. Wir diskutieren, wie die Werbebranche durch nachhaltiges Ad-Management und ein verantwortungsbewusstes Vorgehen langfristigen Nutzen ziehen kann. Besonders beleuchten wir die ökologischen Kosten des programmatischen Ökosystems und wie Publisher durch bewusste Entscheidungen, wie den Einsatz von Header-Bidding, umweltfreundlicher agieren können.

Schließlich widmen wir uns den Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für Datenprodukte und Cookies. Die Umstellung von Third-Party-Cookies sorgt für Umbrüche, und wir analysieren, wie Publisher ihre Budgets anpassen und gleichzeitig die Komplexität ihrer Ad-Stacks managen können. Effektive SSP-Verwaltung ist der Schlüssel zur Kontrolle und Effizienz – müssen wirklich alle 17 SSPs im Stack sein? Hört rein und erfahrt, wie ihr eure Ad-Stacks optimiert und nachhaltig gestaltet.

#DATALICIOUS #GOODVERTISING #CLICKPERFORMANCE #SOMMERLOCH #BURDAFORWARD #SUSTAINABILITY

Carsten:

Herzlich willkommen zu einer brandneuen Episode von DATALICIOUS DataLiciousD, eurem Lieblings-Podcast rund um das Thema Daten, digital Marketing und den neuesten Trends. Neuesten Trends Heute sind wir in der fünften Episode und der vierten Staffel und haben ein wirklich spannendes Thema für euch im Gepäck. Vielleicht habt ihr es ja auch schon selbst bemerkt, aber es ist wahrscheinlich das erste Mal seit mindestens vier Jahren, dass es im Programmatic Advertising so etwas wie ein echtes Sommerloch gibt. Laut den neuesten Zahlen von unterschiedlichen Branchenexperten ist beim Thema Programmatic Demand in den Sommermonaten um bis zu 15% gesunkene eCPMs gekommen. Doch was bedeutet das eigentlich für die Branche und vor allem für einen Publisher? Genau darüber sprechen wir heute mit unserem Experten FrederikF Hansen von Click Performance. Frederik wird uns erklären, wie Publisher auf diese Entwicklung reagieren können und vor allem, warum viel hilft, viel nicht immer der richtige Ansatz ist. Aber bevor wir in dieses Thema direkt eintauchen, freue ich mich riesig über meinen heutigen Gast. Lieber Frederik, stell dich doch bitte gerne einmal selbst vor, und was denn Click Performance eigentlich so tut.

Fredreic:

Ja, sehr gerne. Zunächst mal vielen lieben Dank für die Einladung, carsten. Ich bin total froh, heute mit dir hier zu sitzen und über so spannende Themen reden zu dürfen. Ja, mein Name ist Frederic. Ich bin Geschäftsführer von Click Performance.

Fredreic:

Wir sind eine kleine, aber feine Beratungsagentur im Herzen von Darmstadt und wurden vor mittlerweile 13 Jahren gegründet, damals eher so als Agentur für die Optimierung von Google AdSense Textanzeigen. Damit sind wir mal groß geworden, haben da sehr, sehr viel schöne Optimierung erreicht, sehr, sehr viel gelernt, und irgendwann hat sich der Markt insofern gedreht, als dass es natürlich immer wichtiger wurde, programmatische Disziplinen, insbesondere Header-Building und Co, optimal zu beherrschen. Die programmatischen Werbeumsätze kamen so ein bisschen aus diesem nischigen Restaurant Dasein raus. Osi Malran und die Begleitung haben wir für viele Publisher und Vermarkter auch mitgemacht und sind heute im Grunde sowohl Beratungsagentur unterstützen operativ hands-on, aber auch im strategischen Sparing, wenn es einfach darum geht, den Ad-Stack zu optimieren und zunächst auch aufzubauen, und haben aber auch eigene Softwarelösungen, die im Grunde dabei helfen, das, was man konstitutioniert hat und gerne optimieren möchte, auch wirklich umzusetzen.

Fredreic:

Und da füllen wir einfach ein paar Lücken, die wir im Markt gesehen haben. Und das zusammengenommen, das hilft einfach unseren Publishern und Vermarktern, stück für Stück und eben auch langfristig nicht nur den Ad-Stack zu optimieren, sondern eben auch solche Sommerlöcher, wie du eben angesprochen hast bestmöglich, denn dann auch durchleben zu können.

Carsten:

Ja, super, friedrich, dankeschön, lass uns doch wirklich direkt da einsteigen. Also das mag nicht jeden getroffen haben, aber ich glaube, ich habe von sehr vielen Seiten gehört, dass wir im Moment tatsächlich auf ein solches Sommerloch blicken. Sommer ist ja schön, aber die Art von Sommerloch, die wir vielleicht in diesem Jahr hier was ist da eigentlich los? Siehst du das, kannst du das dir erklären, und kannst du vielleicht auch ein bisschen darauf eingehen, was so vielleicht mögliche Lösungen oder Ansätze sind?

Fredreic:

die man bei solchen Themen Ja. Also wir sehen diese Summe noch tatsächlich eigentlich über unser Portfolio hinweg. Mal trifft es Publisher stärker, mal weniger stark. Es hat natürlich auch immer ein bisschen was damit zu tun, wie abhängig man von bestimmten Werbetreibenden, von bestimmten Demand-Channels, vielleicht sogar von bestimmten Formaten ist. Wir haben zum Beispiel auch ganz gegensätzliche Entwicklungen schon gesehen. Gerade zur Zeit der Europameisterschaft hatten wir durchaus Publisher, die sehr, sehr stark von dieser Sais.

Fredreic:

Im Großen und Ganzen sehen wir aber natürlich schon diesen gewohnten Effekt, gerade wenn gewisse Kampagnen monats oder quartalsübergreifend dann eben auch mal auslaufen und es schlicht und ergreifend dann in dieser Sommerlochphase oft daran liegt, dass eben auch mal Menschen in den Urlaub gehen und eventuell sogar Menschen, die am Ende die Entscheider darüber sind, ob ein Budget wieder losläuft, wo es losläuft, in welcher Höhe es losläuft, Und so sehen wir natürlich da auch relativ viel Saisonalität in diesem Maße und versuchen im Grunde auch in der Beratung unserer Kunden Wege zu finden, das weniger stark ausfallen zu lassen. Wichtig ist aber, glaube ich, dass man gerade in diesen Phasen, wo mal kurz oder zumindest mal temporär TKPs zu sinken scheinen oder Abnahmemengen, also die Auslastungsquoten, zu sinken scheinen, dass man dann natürlich Handlungen ergreift, zu sinken scheinen, dass man dann natürlich Handlungen ergreift. Aber die sollten natürlich trotzdem im Rahmen dessen sein, was man sich so als strategisches Fahrwasser gesetzt hat. Ein einfaches Beispiel hier sind natürlich zum Beispiel Preisregelanpassungen.

Fredreic:

Viele unserer Publisher arbeiten intensiv mit Mindestpreisen, und da lohnt es sich natürlich dann, gerade in so einem Sommerloch oder gleiche Phase haben wir eigentlich auch oft zum Beginn eines Jahres einfach mal die Line etwas locker zu lassen, etwas geringere Preise anzusetzen, dafür etwas mehr Volumen durchlaufen zu lassen, Markt nicht zu viele Boundaries zu setzen, damit einfach so ein bisschen mehr Auktionsdruck herrscht. Und das ist aus meiner Sicht eigentlich immer ein ganz guter Tipp, dass man in so Zeiten etwas liberaler wird und natürlich trotzdem auf die Ad-Quality achtet Dafür gibt es aber auch andere Möglichkeiten und ein bisschen den Preisdruck nach unten etwas nachgibt, damit man so ein bisschen mehr Marktwirtschaft sozusagen auch akzeptieren darf gerade sehr schön.

Carsten:

Ich bin ja selber nun auch Teil eines Publishers, und ich weiß, ich mache das jetzt auch viele Jahre schon. Es gibt immer eigentlich einen klassischen Reflex, den man als Publisher dann hat, und der ist eigentlich zu versuchen okay, haben wir genug Angebot draußen? Haben wir genug angeschlossen? Müssen wir noch eine SSP anschließen? Müssen wir dies noch tun? Was sollen wir noch tun? Neue Werbeformen, mehr Werbeformen, mehr Slots, mehr dies, mehr jenes? Der Reflex ist sehr nachvollziehbar. Kannst du mal deinen Blick darauf werfen, was das auch bedeuten kann? Im Prinzip ist das überhaupt ein guter Weg, sowas dann zu tun.

Fredreic:

Ich kann es ehrlicherweise komplett nachvollziehen. Wenn es mal Momente gibt, in denen es nicht so läuft, wie man es erwartet hat, oder schlicht und ergreifend unter seinem Forecast läuft, dann sucht man natürlich Mittel und Wege, und es wäre ja irgendwie auch total falsch, wenn man das nicht machen würde. Aber so intern nennen wir das immer den Trüffelschweineffekt irgendwie, weil man dann in diesen Momenten natürlich versucht, alles einmal umzudrehen, und in diesem Moment aber auch wenig Chance hat, im Vorhinein zu filtern, was man denn eigentlich umdrehen sollte, und dann wird es schnell schwierig und langwierig und auch irgendwie zäh. Ich sage mal, diese Kurzfristigkeit der Reflexe, die da entstehen, die hat grundsätzlich ja auch ein Problem, nämlich weil sie die Langfristigkeit einer Strategie ein Stück weit konterkarieren, und das sehen wir in der täglichen Arbeit mit unseren Publishern auch. Es ist manchmal ein schmaler Grat. Natürlich gibt es gewisse Optimierungen, die kann man kurzfristig machen, um kurzfristige Effekte zu erzielen, aber oftmals und da unternehme ich uns auch nicht raus lässt man dann eben die langfristige Wirkung einer solchen Änderung ein Stück weit außen vor.

Fredreic:

Manchmal kommt man dann dazu und revidiert das eine oder andere vielleicht. Wir sehen aber auch oft, dass man eben in so gewissen Phasen, wo es mal nicht so läuft, dann zum Beispiel Ad-Units hinzunimmt, partner hinzunimmt, formate hinzunimmt, gewisse Logiken, die man hat, oder Regeln, die man hat, ein Stück weit abschwächt, und dann wird aus dieser temporären Lösung, um mal gerade eben dieses Sommerloch zu stopfen, oft eine mittel bis langfristige Lösung, die sich da etabliert. Und wenn man das allzu oft macht, dann baust du Legacy auf, und zu viel Legacy führt schlussendlich zu auch einfach zu viel Komplexität in so einem Setup. Und immer dann, wenn die Komplexität in gewisses Maß übersteigt, dann bekommst du irgendwann auch operative Schwierigkeiten mit diesem Setup. Man legt irgendwo dann noch was drauf und merkt auf der anderen Seite, da kippt eigentlich schon wieder irgendwas runter, und das gilt es natürlich langfristig zu vermeiden. Das ist aber gerade die große Gefahr, die ich bei diesen kurzfristigen Reflexen in diesen Sommerlochphasen oder Jahresanfangsphasen sehe.

Carsten:

Ja, kannst du ein Beispiel geben, wie lange eine Veränderung, die man in so einem System einfügt, eigentlich wirken muss, damit sie überhaupt messbare Ergebnisse erzielt? Nehmen wir mal an, wenn man jetzt einfach mal eben so einen Partner hinzufügt, zum Beispiel ist ja auch in der Regel nicht, da müssen Verträge geschlossen werden, da muss angebunden werden, und wie lange dauert dann am Ende auch sowas werden, und wie lange dauert dann am Ende auch sowas? Gibt es Maßnahmen, kannst du das irgendwie einordnen, die schneller gehen und die man ausprobieren kann? und welche Voraussetzungen braucht man eigentlich als Publisher, um das machen zu können? Also, was für ein Team hat man da sitzen, damit man das kann? Kann das überhaupt jeder?

Fredreic:

Also, ich glaube, die Kurs ist tatsächlich die Dinge, die wirklich etwas bewegen und wirklich etwas bringen.

Fredreic:

Die kannst du von heute auf morgen konzeptionieren. Du kannst sagen, ja, lass uns jetzt diese eine Sache anpassen, und wir erhoffen uns davon einen Umsatzabliff von 10%. In der Regel sind diese Dinge aber nicht von heute auf morgen zu realisieren, wie du sagst. Vielleicht brauchst du einen weiteren Partner, einen weiteren Vertrag, vielleicht muss aber auch an der Seite was angepasst werden oder in der App. Es braucht vielleicht Changes am Ad-Layout oder am Layout der Seite selbst. Das ist oftmals ja mit größeren Umbauten verbunden. Aus der Praxis heraus sehen wir, dass, selbst wenn man sich wirklich wirklich bemüht, es passiert ja immer irgendwas, was man nicht beeinflussen kann, und die kurzfristigste Änderung resultiert dann oft trotzdem in einem Delay von zwei bis drei Wochen. Das ist natürlich jetzt auch nicht super wie Zeit, aber man muss das immer ein bisschen mit All kalkulTage-Fenster wichtig, weil wir auch sehen, dass sich bestimmte Gebotsverhalten auf der Buy-Side eben erst nach einer guten Woche so wirklich kalibrieren.

Fredreic:

Und deswegen sagen wir eigentlich, dass jede Änderung zumindest mal eine gute Woche, mal jeden Wochentag einmal durchlaufen haben sollte. Manchmal hast du ja auch als Publisher eine gewisse Saisonalität. Am Wochenende bist du vielleicht in manchen Audiences stärker oder mal schwächer unterwegs. Deswegen also eine gute Woche, idealerweise auch noch zwei, dann nochmal ein bisschen mit einrechnen, wie lange man intern vielleicht braucht. Und ich glaube, dann ist es auch das Thema wie gut ist man intern auch aligned? Also wie alleine und selbstständig kann man eigentlich als Team an diesen Themen arbeiten, und wie hoch ist meine Abhängigkeit zu dritten?

Fredreic:

Das kann ein Dienstleister sein, das kann aber natürlich auch die eigene IT sein oder schlussendlich irgendwelche Sprint und Release-Zyklen, die man halt eben einhalten muss. Auch da ist tatsächlich eine der Punkte, die uns aktuell auch sehr stark umtreibt, weil wir natürlich auch in vielen Projekten merken, dass man agiler sein muss Vielleicht ist agil das falsche Wort aber zumindest flexibler sein muss, gerade wenn es darum geht, etwas schnell live zu kriegen oder vielleicht auch wieder mal schnell offline zu nehmen, wenn es mal nicht so funktioniert. Und deswegen glaube ich, dass es total sinnvoll ist, auch an den eigenen Prozessen zu arbeiten und sich zu überlegen muss denn eigentlich jede Änderung an meinem Vermarktungs-Stack irgendwie durch den allgemeinen Release-Zyklus durch, oder kriege ich vielleicht irgendeine Sonderlocke gebaut? Da steckt durchaus einiges an Potenzial, eben auch möglichst schnell auf solche Sonderphasen reagieren zu können.

Carsten:

Jetzt versuche ich mal eine waghaltige Brücke. Wir reden ja auch über das Sommerloch, und der Sommer 2024, der hat ja eigentlich rasant angefangen, hat dann ziemlich nachgelassen und hat dann aber nochmal ganz ordentlich Gas gegeben. Das Wetter in Gesamteuropa ist, glaube ich, momentan wirklich hervorragend. Man kann wirklich vom Sommer sprechen. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es eine Klimaveränderung gibt, und das wiederum hat was mit Nachhaltigkeit zu tun. Und jetzt komme ich praktisch zu der großen Brücke, von der ich gerade gesprochen habe, denn du hattest eben auch schon mal in deiner Ausführung das Thema und das Wort Nachhaltigkeit auch schon mal genannt. Wenn du auf einen nachhaltigen Ad-Stack und ein Prinzip nachhaltiges Ad-Management guckst, was bedeutet das für dich eigentlich?

Carsten:

Und im Zusammenhang mit dem, was wir gerade gesagt haben, dass man als Reflex versucht, immer was noch dazu zu packen und, sage ich mal, mehr zu machen, mehr Slots, mehr Partner anzuschließen, was ist eigentlich wirklich ein langfristiger, nachhaltiger Erfolg? und wie können wir in der Industrie das hinkriegen, dass wir von diesen Reflexen vielleicht irgendwann auch mal abkommen und vielleicht versuchen, eher in die Tiefe zu gehen als in die Breite, um zu gucken, wie kriege ich denn aus dem, was ich da angeschlossen habe, noch besser mehr raus, mehr Informationen? Wie siehst du das?

Fredreic:

Ja absolut Tatsächlich. Dieser Begriff nachhaltig, der ist ja glücklicherweise relativ doppelt oder zumindest mehrdeutig. Aus meiner Sicht gibt es da zwei Perspektiven drauf. Zum einen die Nachhaltigkeit, die wir als Langfristigkeit verstehen können, also wie langfristig sinnvoll dann sind die Änderungen, die ich heute platziere, wie passen die zu meiner Strategie, wie passen die zum Markt und wo der Markt sich hin entwickelt? Und zum anderen Nachhaltigkeit im Sinne auch von den Klimaatörnbedingungen, die du angesprochen hast Viel ressourcenschonend, wie umweltfreundlich ist mein Netzwerk eigentlich aufgebaut? Und das ist ein Thema, das wird in jedem Fall wichtiger werden, und ehrlicherweise ist es in vielen Köpfen aktuell noch nicht so stark verankert, auch wenn die Gesellschaft da ja schon sehr, sehr große Schritte getan hat und man selber sich ja auch wirklich nach Kräften bemüht, sich auch in seinem eigenen Verhalten zu ändern. Man wirft das oftmals ein Stück weit über Bord, wenn es dann über die Ad-Stack-Optimierung geht, weil man macht sich gar nicht so gewahr, dass ja das programmatische Ökosystem, wie es heute aufgebaut ist und wie es seit vielen Jahren gerade auch mit dem Einzug von Header-Bidding funktioniert, im Grunde ja eine wahnsinnige Zahl an Requests hin und herschickt. Je mehr Bidder du in deinem Stack implementierst, umso mehr Requests werden dadurch auch erzeugt, und das ist ja nicht nur der initiale Request an den Bidder, sondern all das, was danach im Ökosystem passiert. Und man muss sich einfach auch darüber im Klaren werden, dass jeder Request im Grunde ja auch Serverkosten und damit auch Klimakosten verursacht. Weil diese Server ja auch irgendwie angetrieben werden müssen, und weil man das Ganze natürlich auch ohne Latenz realisieren möchte, dann braucht man natürlich auch sehr viel Infrastruktur dahinter, und das sind einfach Themen, die muss man auf die Agenda nehmen, und das passiert auch zunehmend. Wir sehen natürlich auch, dass gerade auf der Buy-Side darüber auch viel gesprochen wird, wie man ich sag mal ökologischer, auch programmatischer Werbung einkaufen kann. Und das ist durchaus ein Thema, worauf sich Publisher auch in Zukunft mehr einlassen müssen, wozu es aber glücklicherweise ja auch Lösungen gibt. Also, du hast eben auch gesagt, man muss nicht immer in die Breite optimieren, vielleicht kann man auch mal in die Tiefe optimieren. Es gibt natürlich Themen gerade auch wie die Supply-Pass-Optimization. Das ist ja eher ein Thema, was von der Beiseite getrieben wird, dann dafür eine sehr hohe Datentransparenz, und das auch ein Stück weit einfach on demand.

Fredreic:

Glücklicherweise, jetzt kannst du ja alles das nutzen, was die Künstliche Intelligenz dir bietet, um im Endeffekt dort selektiver vorzugehen, nicht mehr jeden Request an jede SSP senden. Und wir haben tatsächlich festgestellt, im kürzlichen Test gemacht mit Next360, die haben so ein Bit-Shrottuggling-Feature in ihrem Feature-Set und haben dabei festgestellt, dass die 20% besten Gebote bereits 80% des Umsatzes ausgemacht haben, und das ist natürlich für uns irgendwie so ein Riesen-Learning. Also, glücklicherweise hat das natürlich direkt diese Pareto-Effizienz getroffen, aber das fand ich schon sehr erstaunlich, dass nur 20% eigentlich der Gebote so einen hohen Wertschöpfungsanteil haben. Das muss dir ja zu denken geben als Publisher Oder ganz generell als Akteur in dem Ökosystem. Und ich glaube, das ist diese ökologische Seite des ganzen Themas. Und wenn es dir als Publisher gelingt, im Grunde auch die Requests zu verringern und damit auch deinen ökologischen Footprint zu reduzieren, dann partizipieren im Grunde ja alle daran, also wirklich alle.

Carsten:

Ja, wo du gerade von allen sprichst, wenn wir nochmal einen Schritt zurückgehen und du hattest das in deiner Beschreibung eigentlich auch schon beim Thema Bitthrottling so ein bisschen mit dargestellt Es sind ja diverse Wenn Doren, wie man sie so schön nennt, wählen dieses Ecosystems und haben unterschiedlichste Aufgaben und sind bei der einen oder anderen Kampagne auch wirklich mannigfaltig vorhanden im Bereich Online Advertising. Am Ende geht es ja darum, dass der Euro, der eingesetzt wird, möglichst optimal verteilt wird und am Ende zum glücklichen Kunden führt. Und die Frage, die man sich stellen muss eben in dem heutigen System, wo wir vielleicht die letzten zehn Jahre, um es mal so zu sagen, das Thema Nachhaltigkeit mal auf jeden Fall nicht so maximal auf der Spur hatten, jetzt mit der Veränderung, auch mit der Brille der Nachhaltigkeit zu gucken, fall nicht so maximal auf der Spur hatten, jetzt mit der Veränderung, auch mit der Brille der Nachhaltigkeit zu gucken, verändert sich, glaube ich, im Markt gerade eine Menge. Welchen Effekt hat das am Ende auch auf das Thema Wertschöpfung? Vielleicht kann man das auch ganz gut zusammenkriegen.

Fredreic:

Ja total, weil ich glaube, was in den letzten Jahren hier passiert ist, ist ja eine massive Verlängerung der Value Chain. Also, wenn ich mir anschaue, welche Vendoren mittlerweile gecallt werden bei einer ganz regulären Werbeauslieferung wir sehen es ja auch oft, wenn wir uns zum Beispiel anschauen, wie wichtig einzelne Vendoren auf der Vendorenliste für die CMP wirklich sind, wenn es darum geht, wer quasi einen Anteil an der Auslieferung hat, Das muss dann nicht zwangsläufig eine DSP, ssp oder ein AdServer sein, das kann natürlich auch irgendein Tracking-Dienstleister zum Beispiel sein oder eine.

Carsten:

DMP.

Fredreic:

Mitunter hast du ja irgendwie fünf, sechs verschiedene Vendoren, die an einer Werbeauslieferung beteiligt sind, und wenn ich dann noch dazu rechne, was sich dann noch an Tools quasi da dran setzen, auf Publisher genauso wie auf Advertiser-Seite, dann kommst du schnell zu einer Zahl von acht bis zehn Akteuren, die im Grunde an der Werbeauslieferung beteiligt sind und dafür schlussendlich ja auch entlohnt werden möchten. Es sind ja irgendwie alles keine eingetragenen Vereine, sondern haben eine Gewinnerzielungsabsicht, und die gilt im Grunde ja für alle Akteure in dieser Chain, und aus meiner Sicht ist das oft auch so ein bisschen das Publisher-Dilemma. Also als Letzter in der Kette bekommt man halt noch das, was übrig ist, und versucht halt zwanghaft, das auch noch ein Stück weit zu optimieren. Die Kette an sich wurde in den letzten Jahren immer länger, und was man ja auch sagen muss viele dieser Akteure, die geben sich dann eben nicht mit technischen TKPs oder SARS-Vs oder ähnliches zufrieden, sondern die wollen halt ihren Prozentsatz der Werbeauslieferungen haben, und das ist natürlich ein Problem, weil das am Ende die Marge immer kleiner werden lässt, sondern die wollen halt ihren Prozentsatz der Werbeauslieferung haben, und das ist natürlich ein Problem, weil das am Ende die Marge immer kleiner werden lässt, und da ist man als Publisher ein Stück weit ja auch immer so ein bisschen derjenige, der da entgegen des Stroms versucht zu laufen und sich noch irgendwie das zurückzuholen, was einem denn eigentlich zusteht, aus eigener Meinung nach. Und das sehen wir schon sehr, sehr stark. Und das lässt sich aber insofern auch mit diesen Nachhaltigkeitsgedanken kombinieren, weil im Grunde ja jeder Akteur in der Chain ja auch seinen eigenen Request macht. Auch dort entstehen zu jeder Zeit auch irgendwie Kosten, und die Frage ist ja auch wie effizient ist das Ganze dann noch? Also so ein bisschen so eine kleine Anekdote, so aus unserem Alltag Wir bekommen oft E-Mails, weitergeleitet von unserem Kunden, und werden einfach um eine Meinung gebeten zu bestimmten Vendoren, externen Tools und Co. Tatsächlich, ganz oft lesen wir so diesen Abbinder am Ende der E-Mail Du kannst davon ausgehen, dass, wenn du mit uns arbeitest, dass der Umsatz sich um 20 Prozent erhöht, und es ist so ein bisschen so ein Running Gag geworden, dass es oft irgendwie diese 20 Prozent sind.

Fredreic:

Und schlussendlich frage ich mich aber eigentlich immer und eigentlich in ganz vielen Bereichen wo entsteht hier denn eigentlich diese Wertschöpfung, damit da 20% mehr rauskommen und derjenige, der mir das anbietet, auch noch gut davon leben kann? Und wenn ich das nicht irgendwie verstehe und auch mit viel Research nicht verstehe, dann stelle ich halt immer so ein bisschen in Frage, ob das denn auch so kommen mag, und wir sind so alleine von unserer Philosophie her eigentlich keinen Test abgeneigt mag. Und wir sind alleine von unserer Philosophie her eigentlich keinen Test abgeneigt. Deswegen gehen wir auch oft irgendwie Dinge ein, von denen wir uns am Anfang nicht so viel versprechen, einfach um auch zu lernen, ob wir da jetzt richtig gelegen haben oder nicht. Manchmal liegen wir nicht richtig, so viel kann ich schon mal verraten. Deswegen ist auch weiterhin jeder AB-Test sinnvoll.

Fredreic:

Aber tatsächlich muss man sich das, glaube ich, so ein bisschen verinnerlichen. Also, wo wird eigentlich Wertschöpfung geschaffen? Und aus meiner Sicht passiert Wertschöpfung halt nicht einfach so. Es gibt ja so ein bisschen dieses Märchen zum Beispiel von stetig steigenden Aktienmärkten, wo im Grunde gefühlt aus dem Nichts Wert geschaffen wird. Aber die Frage ist ja eigentlich das ist ja alles keine Magie. Also, es drückt ja nicht jemand auf den Knopf und sagt, ich habe jetzt mal kurz Wertschöpfung gezaubert. Als Publisher muss man schon sehr genau überlegen, wer muss denn eigentlich davon profitieren, was ich hier tue? Und aus meiner Sicht sind das schlussendlich die Advertiser. Alles, was du als Publisher tun kannst, muss am Ende ja ein Stück weit darauf einzahlen, dass der Advertiser eine bessere Performance bekommt auf deinem Inventar, und man muss sich sozusagen besser stellen. Man muss dem Advertiser etwas Gutes tun, um mehr von seinem Inventar, vielleicht auch zu höheren Preisen, zu bekommen.

Carsten:

Wenn du so schön sagst Happy Advertiser, happy Publisher, das ist ja eigentlich ein schönes Bild. Aber ich glaube, man muss auch realistisch sagen der Publisher also was ist der Publisher in diesem Fall? Gerade beim Thema Wertschöpfung ist es momentan wirklich insosofern heiß diskutiertes Thema, weil der eine Publisher ist, der der Redakteure bezahlt, inhalte zu schreiben, Content zu entwickeln, und das unter Umständen wirklich sehr umfangreich und aufwendig, und das unter Umständen wirklich sehr umfangreich und aufwendig. Journalismus kostet halt Geld.

Carsten:

Das ist der Publisher Nummer eins, sage ich mal, der im Prinzip Inhalte produziert. Und dann gibt es noch den Publisher, der eigentlich eher ein Netzwerk ist oder eine Plattform ist, der hilft, dass Traffic auf diese Seiten rüberkommt. Der ist aber am Ende auch so eine Art Publisher für sich. Und deswegen sage ich so Happy Advertiser, happy Publisher stimmt nur insofern, als dass im Prinzip der Markt sich ja längst so breit dargestellt hat, dass es eben nicht mehr nur diese Zweierbeziehung gibt, sondern dazwischen ist noch eine Agency, dazwischen ist noch, sage ich mal, ein Distributionssystem aller, von Meta oder von Google, von mir aus, und alle halten eben ein Stück weit die Hand auf, und einige von denen empfinden sich auch am Ende als Publisher.

Carsten:

und die Frage, die du mir vielleicht mal versuchen kannst zu beantworten, ist, was denn Publisher eigentlich in diesem Prozess dann aktiv tun können, zu fördern, dass das eben langfristig für sie auch besser funktioniert. Und damit meine ich wirklich speziell die Publisher, die sich heute in diesem sogenannten Open Internet tummeln, und nicht so sehr die, die praktisch ohnehin schon eine Milliarde Login-User haben oder den Luxus einer Search-Engine haben, auf der jeder surft. Also das ist mit denen, die jeden Tag praktisch antreten, um Nachrichten zu produzieren, zum Beispiel oder über Sport zu schreiben, oder über ein Hobby oder ähnliches oder über das Kochen. Also wie können wir diese Welt eigentlich retten? Hast du da tolle Ideen?

Fredreic:

Ja, ich weiß nicht, ob wir damit die Welt retten können, aber ich glaube, was Publishern enorm gut tut und ich sehe das auch im Kreise unserer Kunden ist wirklich die Vernetzung. Ich halte es nämlich eigentlich nicht für ein Publisher-spezifisches Problem, was du eben genannt hast, sondern es ist eines, was den gesamten Markt angeht. Mir kommt es verstärkt eigentlich so vor, so gefühlt Publisher ihre Sell-Side-Welt optimieren, und die Advertiser und Agenturen, die optimieren ihre Buy-Side-Welt, und man trifft sich irgendwo so in der Mitte, nämlich da, wo SSPs und DSPs sich irgendwie connecten, und sonst sind aber irgendwie diese beiden Welten relativ voneinander isoliert. Und wenn du mit Publishern sprichst, dann hast du halt natürlich sehr, sehr viele Publisher-Themen auf der Liste, und dass da mal jemand irgendwie von sich aus über Advertiser-Themen in diesem Kontext spricht, ist halt eher selten, was total verständlich ist. Und auf der anderen Seite genauso Ich hatte das Glück, in den letzten Monaten hin und wieder auch mal auf der Buy-Side reinkunden zu dürfen.

Fredreic:

Oftmals geht es da gar nicht so sehr darum, auf welchen Inventaren zum Beispiel schlussendlich eine Kampagne gelaufen ist. Es gibt natürlich ganz viel im Vorhinein, wenn es strategischen Einkauf geht, um Zeitlisten, um deren Abgleich und Co Und natürlich auch um die Einhaltung von Ad-Quality und Brand-Safety-Guidelines und Co. Rein dieses Gefühl, auf welchem Inventar war es denn dann tatsächlich? das fehlt manchmal, einfach, weil es vielleicht auch so viel Inventar gibt und so viele Publisher und man gar nicht so genau einschätzen kann oder will. Vielleicht auch, was sind denn die Unterschiede darin?

Fredreic:

Und ich glaube, das ist ein bisschen auch dieser Moment, wo du halt merkst naja, ich kann zwar im Grunde auf Knopfdruck hunderttausende Publisher adressieren mit meiner Kampagne, aber wer steckt da eigentlich dahinter? Welche Themen werden da eigentlich wirklich befasst, und ist das journalistisch aufbereitet, oder ist es am Ende von Chat-GPT geschrieben, was nicht schlimm sein muss? Aber im Grunde stellt sich ja schon die Frage wo trifft sich dieser Markt eigentlich? Ich sage mal jetzt abseits der gewohnten Konferenzen und Co, aber wie kann der Markt auch insofern zusammenwachsen, dass man mehr voneinander und übereinander lernt und im Grunde sich irgendwo in der Mitte wirklich trifft und die gleiche Sprache spricht? Ich glaube, das ist ein ganz wertvolles Ding, und das geht aber natürlich nur, wenn man in seinem Umkreis mit den ersten Schritten beginnt, und ich glaube, dafür ist eine Vernetzung unter Publishern sehr, sehr wertvoll.

Carsten:

Ich glaube, zu Zeiten Vitalicious ist ja entstanden als das erste Mal adressiert wurde, wann es dazu kommen wird, dass es keine Third-Party-Cookies mehr gibt. Zum damaligen Zeitpunkt, vor immerhin vier Jahren, war das dann praktisch in zwei Jahren. Wir wissen heute, das ist nicht so gekommen, und das kommt jetzt auch gerade wieder nicht so. Also, da gibt es ja Äußerungen von Google als letzte Bastion der Third-Party-Cookies praktisch im Kronen, dass das auch zukünftig nicht dazu kommen wird, dass sie generell komplett verschwinden, sondern nur, dass es Nutzern leichter gemacht wird, sich dessen zu entziehen. Da will ich aber gar nicht so richtig hinaus.

Carsten:

Der Ursprung der Data Dishes war ja das Thema. Es wird irgendwann diese Situation aus verschiedensten Gründen Datenschutzgründe, technische Gründe, also der Browser tut was dafür. Firefox Safari hat das längst für sich entschieden und die meisten anderen Browser eigentlich auch. Der Datenschutz als solches möchte, dass Nutzer sich zu Beginn praktisch aktiv dazu committen müssen, dass sie solche Art von Datentargeting überhaupt zulassen, und es führte am Ende zu einem Bild, in dem es ein bisschen für die Publisher jetzt spreche ich wieder primär auch von denen aus dem Open Internet, die Content produzieren so ist zu sagen jetzt ist eigentlich eure große Zeit wieder, denn das ist First-Party-Information, die dann noch generiert werden kann, die kann gar nicht mehr von Dritten einfach ausgelesen werden, sondern die sind abhängig davon, dass Publisher diese Informationen weiterreichen, damit Targeting überhaupt noch in irgendeiner Form möglich ist, basierend auf diesem Setup.

Carsten:

Jetzt ist es momentan so, dass durch dieses sanfte Ausfäden von Google mit dem Chrome-Setup immer noch eine gewisse Unsicherheit im Markt da ist. Aber es ist eben auch nicht so, dass ich jetzt als Publisher sagen würde, dieses Modell mit First-Party-Daten sind wichtig, und so ist jetzt komplett vom Markt schon angenommen worden, und man setzt da drauf und sagt hier partnerschaftlich wie können wir dann zusammenarbeiten zukünftig, und welche Art von Daten kann ich überhaupt von dir kriegen, und was sind die Voraussetzungen dafür, und was darf ich damit machen? und so Diese Gespräche finden relativ wenig statt im Verhältnis. Es finden aber auch Gespräche statt, die eher in die Richtung gehen zu sagen, dass auf Agenturseite eigentlich gesagt wird ja, also ehrlicherweise, eure Daten brauchen wir gar nicht unbedingt, wir machen das ganz anders. Ihr könnt uns aber gerne alles senden, was ihr da habt. Aber wir entscheiden selber, was wir davon nutzen wollen und was eben auch nicht.

Carsten:

Und so ist es zum Beispiel Pre-Defined Audiences oder Publisher-Defined Audiences, wo jemand im Prinzip anfängt und Segmente baut und diese für den Markt anbietet, und das sind die dokumentiert, und so. Dass das gar nicht so sehr gewollt ist, weil man eigentlich eher versucht, das System zu erhalten, was es heute durch Sort-Party-Cookies auch gab, dass im Prinzip Wertschöpfung. Jetzt sind wir wieder da, wo wir hergekommen sind, dass die Wertschöpfung im Prinzip eigentlich auf, zum Beispiel Agenturseite generiert wird und der Publisher im Prinzip ja ein Lieferant von Signalen ist, die aber verbunden werden, erst auf Seite des Demands praktisch, und dann zu dem eigentlichen Wert führen. Wie stehst du dazu? Wie siehst du das? Siehst?

Fredreic:

du das auch?

Carsten:

von eurer Seite aus.

Fredreic:

Sehe ich auch so. Wir haben tatsächlich viele spannende Datenprodukte oder Datenoutputs bei vielen unserer Publishern, die wir aber nicht so recht vermarktet bekommen, und oft ist es einfach schlicht und ergreifend das Volumen am Ende des Tages, was dann dazu fehlt, die fehlende Skalierbarkeit, und deswegen dann werden solche Themen oft erst eben auf der Buy-Side miteinander verwoben. Auch hier kann natürliche Vernetzung unter Publishern helfen. Schlussendlich sehe ich aber schon so ein Stück weit so einen immer wiederkehrenden Trägheitsmoment der Branche, so einen immer wiederkehrenden Trägheitsmoment der Branche. Irgendwie haben wir ja jetzt alle ein Stück weit auch drauf gewartet. So, was macht denn Google da jetzt am Ende des Tages wirklich mit den Third-Party-Cookies? Und dass die Kehrtwende jetzt kam, wurde, glaube ich, von vielen ein Stück weit auch so ein bisschen ja oder mit ganz vielen verschiedenen Reaktionen irgendwie bedacht.

Fredreic:

So ein kleines Raunen, aber auch so eine kleine Erleichterung ging natürlich schon irgendwie so durch den LinkedIn-Feed. Schlussendlich stellt sich ja aber die Frage was hat denn die Branche bis dato gemacht Und was wir gesehen haben bei der ganzen Integration von den alternativen Identifiern hin zu kontextuellen Signalen, hin zu First-Party-IDs, hin zu eigener Klassifizierung von Content und Co, dass eigentlich sich gar nicht so viel verändert hat, so augenscheinlich, ist natürlich immer schwer zu sagen. Man gehört hier jetzt natürlich so als Publisher oder in meinem Fall als Publisher-Berater immer so ein bisschen die Beißheit über einen Kamm, Und das ist auch gar nicht meine Absicht, aber es ist halt so, das, was ich oberflächlich halt sehe. Und da ist es ja durchaus so.

Fredreic:

Du hast es angesprochen Safari und Firefox, die sind schon vor langer Zeit gegangen sind, und der einzige wirklich sichtbare Effekt, den wir beobachten konnten, war, dass ich halt Budgets reallokiert habe, und gefühlt war es halt so, dass war es halt so, dass man so lange Cookies weiter nutzt, wie sie halt eben da sind, was auch total, total fein ist, und man eigentlich auch einfach akzeptiert, dass eben nur in Anführungszeichen das verfügbare Volumen etwas runtergegangen ist, weil Firefox und Safari halt nun fehlen in der Personalisierbarkeit.

Carsten:

Ist das wirklich fein? Also ist das fein, oder ist das nicht eine Verwischung der eigentlich gewünschten Zielgruppe? Oder war das vielleicht schon nicht so ganz ernst gemeint mit der Zielgruppe? Dass im Prinzip wenn du einfach schon, nur weil du Gamebrowser oder Gamebrowser benutzt, du nicht mehr Teil von irgendwelchen Kampagnen sein wirst, weil die darauf dich einfach nicht mehr erreichen, ist das dann noch die richtige Art von Marketing oder ist das einfach nur eine ziemlich große Faulheit, über alternative Möglichkeiten nachzudenken?

Fredreic:

Also, es wird sicherlich eine große Verwässerung damit einhergehen. Ich glaube, insofern ist es für mich fein, weil erstmal irgendwie nachvollziehbar. Also du hast irgendwie deine gewohnte Arbeitsweise, und du kriegst die Kampagnen eventuell zu den gleichen KPIs auch weiterhin irgendwie ausgeliefert und kommst erstmal nicht so in Schwierigkeiten. Du bist ja erstmal sozusagen auf deinen eigenen Erfolg aus und schaust eben, dass du dein eigenes Business weiterführen kannst. Ich glaube, dass die allermeisten ja auch parallel dazu wirklich große Anstrengungen unternommen haben, sich da reif für die Zukunft aufzustellen.

Fredreic:

Ich sehe aber halt eben auch, dass ich glaube, der Markt einfach so voll ist, es gibt so viel Inventar, und dass es vielleicht gar nicht so eklatant wichtig war, das dann auszuoptimieren. Aber was ich natürlich auch zumindest von meiner Seite her als schwierig empfinden würde, ist, dass natürlich durch den Wegfall von Safari und ganz viele iPhone-Nutzer zum Beispiel haben ja auch immer noch den Safari als Standardbrowser eingesetzt dass die eigentlich komplett rausfallen. Auch im App-Marketing gibt es da natürlich sehr viele Attributionsschwierigkeiten. Ich glaube, alleine deshalb egal, wie sich Google weiter mit den Third-Party-Cookies in Chrome verhalten wird, alleine dafür ist es notwendig, dass man alternative Identifier oder alternative Adressierungsmöglichkeiten auch wirklich flächendeckend umsetzt.

Carsten:

Ja, und Friedrich, die Zeit ist gerast. Ich würde mit dir gerne, das nochmal zu unterstreichen, in meine wunderbare Zeitmaschine setzen und mit dir gemeinsam in die Zukunft fahren, wo wir uns das alles nochmal genau ist unser Ecosystem, was wir hier aufgebaut haben Gibt es den Chrome-Browser mit Cookies? noch Ist keine Ahnung. ist dieses Zusammenarbeiten im Markt, die Kommunikation, die Vernetzung der Publisher und derer, die unter Umständen wirklich dringend miteinander reden müssen? ist das besser geworden? Hat das stattgefunden? Du hast die Chance, diese zukünftige Welt so bunt und so schön wie möglich zu gestalten. Niemand kann dir widersprechen, weil niemand weiß es, und insofern würde ich dir gerne jetzt die Möglichkeit geben, dich in die Zukunft zu bewegen und mal zu beschreiben, wie du die Zukunft in ja, ich sage immer drei Jahre, so fange jetzt an, business schon aus, um von Zukunft zu sprechen, wie du die Welt siehst, in 20 und 28 zum Beispiel 20, 28, 20, 29. Kannst dir was aussuchen, kannst dich frei entfalten.

Fredreic:

Okay, sehr gut. Also ich glaube zum einen so ein Stück weit. Als Fundament für die Frage kann man ja durchaus so ein kleines bisschen Historie auch erlauben. Wir sehen ja in den letzten Jahren eigentlich einen zunehmenden Konsolidierungseffekt im Markt eigentlich auf jeder Ebene, und ich würde mal voraussetzen, dass sich der ein Stück weit auch weiter trägt in die Zukunft. Und was damit vielleicht einhergeht, ist, dass der Markt an sich auch erkennt, dass man vielleicht mehr in die Tiefe optimieren sollte anstatt in die Breite, wie du vorhin so schön gesagt hast. Und was damit vielleicht auch verbunden ist, ist schlussendlich eine Reduktion von Requests, ist vielleicht auch die Arbeit an nachhaltigeren Konstrukten in der Zusammenarbeit, stichwort Allianzen zum Beispiel zwischen Publishern Und eventuell eben auch an einem weniger ist mehr Approach wirklich im Ad-Layout der Publisher seit vielen Jahren eigentlich diesen sich verschärfenden Effekt, dass wir eigentlich ja immer ein Stück weit irgendwo auf so einen Punkt hin optimieren, der sich ja immer weiter verschiebt, sozusagen, das Ziel verschiebt sich immer ein Stück weit, und auf diesem Wege nimmt man sehr viele weitere Partner hinzu, man nimmt weitere Positionen hinzu, man schafft sozusagen immer neue Legacy, und auf der Buy-Side wird eigentlich auch immer versucht, so ein Stück weit die TKPs nach unten zu optimieren. Auch total nachvollziehbar. So ist halt immer das Game. Aber ich glaube, für die Zukunft, die ich mir malen möchte, drehen wir den Spieß irgendwie rum. Also nicht mehr ernst, sondern irgendwie weniger. Nicht eine Optimierung der TKPs nach unten, sondern irgendwie auch wenn es paradox klingt nach oben Und einfach zu gucken was passiert denn mit dem Ökosystem, was passiert mit meiner Qualität?

Fredreic:

Kann ich mich als Einkäufer vielleicht auch auf ein Viertel meiner Publisher-Sites beschränken, aber die habe ich dann wirklich einzeln sortiert und mir wirklich rausgesucht, weil die vielleicht auch zu meinen Werten passen und weil die eine bestimmte Strategie verfolgen, die auch wirklich ökologisch nachhaltig ist. Dass wir so ein bisschen von diesem aktuellen Stand wegkommen, dass man mit Knopfdruck eigentlich jede Kampagne in jedes einzelne Inventar reinpushen kann, wenn man denn möchte, und eigentlich wieder so ein bisschen zu dieser Selektion kommen wer passt denn eigentlich wirklich zu mir, wer passt zu meinen Werten, wer passt zu meiner Strategie, und wo finden diese Partner schlussendlich wieder zusammen? Das würde ich mir für die Zukunft wünschen, und was das schlussendlich bringt aus meiner Sicht, ist mir auch irgendwie eine Herzensangelegenheit, weil schlussendlich dann bedingt das Ganze ja auch die weitere Existenz des Open Internets, wie du es vorhin angesprochen hast. All die Publisher, die ihre Redakteurinnen und Redakteuren haben, die Content publizieren mit sehr, sehr großem Aufwand und wirklich da sind, wo die Leute sie auch erwarten, und auch zum Beispiel ja Nachrichten bringen, die die Welt lesen muss, und zwar ungefiltert und nicht, weil irgendjemand genug Geld hat, die Meinung zu bestimmen.

Fredreic:

Und ich glaube, dafür braucht es ein starkes Ökosystem, und dafür braucht es diesen Fokus auf Qualität und auf Werte und auf ökologisch nachhaltiges Handeln. Wenn wir das erreicht haben und wenn wir es geschafft haben, dass im Jahr 2028, 1929 die Medienvielfalt immer noch stark ist oder sogar gestärkt wird, dann wäre ich eigentlich ganz froh, möchte ich gar nicht korrigieren beziehungsweise eingreifen.

Carsten:

Ich habe so spontan bei dem, was du gesagt hast, gedacht wie weit werden bis dahin Standards für solche Beschreibungen sein? Wie nachhaltig ist eigentlich etwas? Wie kommst du an die Informationen ran? Nach heutigen Systemen zum Beispiel mit den Millionen von Websites, die es da draußen gibt, die alle programmatisch angeschlossen sind, wie weiß man da praktisch, worauf man da eigentlich genau läuft? Also, ich glaube, viele Kunden wissen am Ende nicht, wo sie überall gelaufen sind.

Carsten:

Und diese Information über das sage ich Cherrypicking der richtigen, der relevanten Empfehlungen und Websites zu haben nach den Kriterien, die du genannt hast, muss ja eigentlich auch muss einhergehen mit irgendeiner Definition. Auch muss einhergehen mit irgendeiner Definition eines Standards, eines Code of Conduct oder was auch immer, wie sich Webseiten selber einordnen, zuordnen würden und wie sie im Prinzip auch ihre Maßnahmen, die sie als digitales Medium unterstützen, nachhaltig zu wirken. Nachhaltigkeit ist nicht nur ökonomisch, ist auch ökologisch. Also da gibt es ja verschiedenste Ansätze von Nachhaltigkeit, wie du mit Mitarbeitern umgehst, wie du Dienstleister behandelst, wie du einkaufst, wie du verbrauchst, und so zusammenzufassen und in ein lesbares Format zu bringen und adressierbares, das wird nochmal ein ganz schöner Schritt sein, und da wir ja hier in Deutschland sind, würde ich sagen schaffen wir das in drei Jahren nicht, aber andere schaffen es vielleicht. Vielleicht können wir uns da ranhängen, ansonsten sehe ich da ehrlicherweise schwarz.

Fredreic:

Unbedingt. Und was ich zu deiner Ausführung gerne noch hinzufügen möchte, es ist auch die Messbarkeit. Wir sehen ja durchaus eine hohe Akzeptanz für diese Thesen im Markt und auch eine hohe Bereitschaft, etwas zu tun. Aber es ist gar nicht mal so einfach, die richtigen Action-Items abzuleiten und die dann auch messbar zu tun. Aber es ist gar nicht mal so einfach, die richtigen Action-Items abzuleiten und die dann auch messbar zu machen, wenn es um ökologisch nachhaltiges Handeln geht, als Publisher zum Beispiel Und ich glaube, dass da auch noch so ein bisschen Raum ist, da reinzuwachsen als Branche und, wie du sagst, standards zu definieren wann ist so was eigentlich ökologisch nachhaltig und wann halt eben nicht?

Fredreic:

Und was hängt damit eigentlich zusammen? weil es ist natürlich oftmals nicht auf den allerersten Blick ersichtlich, was denn eigentlich so in diesem ganzen AdStack passiert, in den ganzen Ökosystemen, wenn man es mal von vorne bis hinten betrachtet. Und diese volle Transparenz durch das gesamte System, durch den haben halt einfach nur wenige, und deswegen mache ich jetzt auch nie jemanden zum Vorwurf. Aber trotzdem glaube ich, muss man jetzt dieses Momentum auch nutzen und da weiter dran arbeiten, alle zusammen.

Carsten:

Ja vielleicht auch nur noch ein letztes Wort dazu, weil es eigentlich nur es passt bedingt, glaube ich, aber ich finde es als Impuls ganz interessant. Wenn man heute so auf die Welt von oben guckt und sich dort anguckt, wo hat der Umweltschutz alleine zum Beispiel welchen Stellenwert? dann sieht man, je reicher ein Land ist, desto höher ist praktisch die Akzeptanz, zum Thema Umwelt auch was tun zu müssen. Also sagen wir mal, überall da, wo es grüne Parteien gibt, zum Beispiel, kann man davon ausgehen, dass das wirtschaftlich auf einem ziemlich hohen Niveau und Grad, mittlerweile also relativ weit in der Evolution dessen, sag ich mal, mit sich selbst umzugehen und zu reflektieren, was für ein Handeln sowas führt.

Carsten:

Das ist ja gerade im Moment heiß diskutiert, weil immer dann, wenn es wieder schlechter wird, fällt das meistens zuerst hinten über. Und wenn man jetzt praktisch auf unsere Anfangsgeschichte mit dem Sommerloch guckt, gibt es auch eine ganz interessante Parallele, weil wenn man praktisch wirtschaftlich sehr gut funktioniert, dann kümmert man sich um so Themen wie wie kriegen wir das jetzt noch ein bisschen nachhaltiger gestaltet? alles hier müssen wir ja machen und so weiter und so fort.

Carsten:

Aber wenn es wirtschaftlich in die andere Richtung geht und man eigentlich sieht ach, herr Jemini, meine Daseinsberechtigung bröckelt jetzt hier gerade ab, weil ich wirtschaftlich in die Schieflage gerate dann ist ein Thema wie Nachhaltigkeit unter Umständen ganz schnell wieder vom Tisch. Leider ist es so, vielleicht menschlich keine Ahnung, aber das ist vielleicht etwas, worauf man achten muss und wo man sich bewusst machen muss, dass das in diesem Fall irgendwann uns alle mal ganz schön kosten wird, weil das, was der eigentliche Grund für nachhaltiges Handeln ist, geht über das eigentlich hinaus. Nämlich, das wird alles noch teurer und schlimmer werden, wenn wir es nicht tun. Und das immer wieder sich vor Augen zu halten, ist, glaube ich, eine Riesenaufgabe, weil wenn es einem nicht so gut geht, ist es dann einem mehr egal. Da erlebt man ein Hier und Jetzt und sagt, jetzt ist die Entscheidung, und das ist nicht nachhaltig, weiß ich, aber das bringt mir jetzt keine Ahnung. 1.000 Euro im Jahr.

Fredreic:

Da gebe ich dir absolut recht. Ich glaube, den allergrößten Vorteil, den wir in unserer Branche haben, ist, dass nachhaltiges Handeln nicht zwangsläufig damit einhergeht, dass dadurch Kosten entstehen oder entgangene Umsätze. Das haben natürlich andere Branchen de facto nicht, und ich glaube, diesen Vorteil, den müssen wir unbedingt nutzen, weil das muss ja ein wahnsinniger Luxus sein, wenn ich mich besser verhalten kann, und ich verliere dadurch nicht mal Umsatz als Publisher zum Beispiel, und noch dazu du kannst im Digitalen unmittelbar handeln, das heißt, du hast nicht eine Entscheidung zu treffen, die dann in einem Jahr umgesetzt wird, sondern du bist in der Lage, auf Knopfdruck, wie man so schön sagt, veränderungen hervorzuwirken.

Carsten:

Das Ausschalten eines Vendors in der CMP, in der Content Management Pl, und es publisht ist. Innerhalb von wenigen Minuten gibt es eine Veränderung im Gesamtsystem, und das ist natürlich auch ein Riesenvorteil im Digitalen.

Fredreic:

Absolut, und eigentlich das Einzige, was du dafür brauchst, ist ein kleines bisschen Mut, und ich sage mal auch natürlich all das, was da rumherum steht, und die Datentransparenz, um sowas bewerten zu können. Manche Dinge starten ja mit einer ganz einfachen Fragestellung Also brauche ich diese 17 SSPs in meinem Stack, eigentlich alle, und was machen die eigentlich, nachdem ich sie gecallt habe? Das sind, glaube ich, die ersten Fragestellungen, die man mal für sich selber mitnehmen kann, die man oftmals eigentlich in dieser täglichen Routine halt sich nicht so stellt, und ich glaube, damit beginnt vieles. Dann kann man die nächsten Schritte gehen und auch schauen, in welchen Konstellationen funktioniert welche SSP wie gut? was sind denn eigentlich die Treiber im Setup, und so kann man nach und nach eigentlich ein Stück weit auch Komplexität verringern, sicherlich auch Last vom System nehmen, was ökologisch total nachhaltig ist, und selber sich immer mehr wieder in den Fahrersitz setzen.

Carsten:

Schlussendlich Genau, felix. Vielen, vielen Dank für diese schöne Folge, DATALICIOUS. Ich möchte abschließen mit dem, was du gerade eben gesagt hast Lass uns mutig sein. Dankeschön, danke dir. Vielen Dank.,